Kompass Nachhaltigkeit

Öffentliche Beschaffung

Soziale und ökologische Risiken

Was Sie bei der Beschaffung von Papier beachten sollten

Die öffentliche Verwaltung verbraucht ca. 80.000 Tonnen Papier im Jahr. Um eine Tonne Papier aus Frischfasern zu produzieren, wird genauso viel Energie verbraucht wie für eine Tonne Stahl (UBA). Hier erfahren Sie mehr über die die sozialen und ökologischen Risiken bei der Produktion von Papier. Sie können den Beschaffungsprozess nutzen, um negative Auswirkungen zu reduzieren. So kann beispielsweise der Energieverbrauch durch die Nachfrage nach Recyclingpapier gesenkt werden.

Allgemeine Hinweise zur Einbindung von Nachhaltigkeitskriterien in den Beschaffungsprozess finden Sie hier.

Ein Online-Tool zur Prüfung menschenrechtlicher Risiken in der Lieferkette vom "Helpdesk Wirtschaft & Menschenrechte" finden Sie hier.

Kommunale Praxisbeispiele zur Beschaffung von Papier finden Sie hier.

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Lieferkette im Detail

(nach UBA)
Klicken Sie auf einzelne Schritte in der Infografik links, um mehr über die ökologischen und sozialen Risiken bei der Beschaffung von Papierprodukten zu erfahren.

01 Rohstoffgewinnung

Die Gewinnung von Holz, welches als Rohstoff für die Herstellung von Papier benötigt wird, steht u.a. vor folgenden ökologischen und sozialen Risiken:

Ökologische Risiken

  • Großflächige Entwaldung (teilweise illegal)
  • Bedrohung der Artenvielfalt
  • Bodenschäden
  • Beeinträchtigung des lokalen und globalen Klimas durch erhöhte CO2-Emissionen

Soziale Risiken

  • Gefährdung der Lebensgrundlagen umliegender Gemeinden (insbes. indigener Völker) durch Entwaldung und Holzschlag
  • schlechte Arbeitsbedingungen in Holzabbaubetrieben (z.B. geringe  Löhne, unzureichende  Sicherheitsvorkehrungen, Diskriminierung, Zwangsarbeit)

02 Produktion

Bei der Produktion von Papier wird Holz zu Zellstoff oder Primärfasern verarbeitet. Bei diesen und weiteren Schritten der Papierproduktion ergeben sich beispielsweise folgende ökologische und soziale Risiken:

Ökologische Risiken

  • Emissionen in Luft und Wasser
  • hoher Energie- und Wasserverbrauch
  • Einsatz von Chemikalien
  • Abfälle in Form von Rückständen und Schlamm

Soziale Risiken

  • geringe Löhne
  • kein ausreichender Schutz der Arbeitenden vor gesundheitsschädigenden Chemikalien

 

03 Nutzung

In der Nutzungsphase von Papierprodukten können ökologische Risiken durch unnötigen Verbrauch entstehen. Dazu zählt beispielsweise das Ausdrucken von E-Mails und anderen elektronisch verfügbaren Dokumenten.

04 Entsorgung

Bei der Entsorgung von Papier können ökologische Risiken auftreten, wenn dieses nicht recycelt, sondern anderweitig entsorgt wird. Während der Müllverbrennung und Deponierung entstehen dadurch Emissionen und Kontaminationen.

05 Transport

Holzgewinnung in Asien, Papierherstellung und Vertrieb in Deutschland und Europa. So oder so ähnlich können Lieferketten im Papiersektor aussehen. Von der Gewinnung der Rohstoffe bis zum fertigen Endprodukt werden meist lange Transportwege zurückgelegt. Treibstoffverbrauch und Abgase sorgen für Umwelt- und Klimabelastungen, die auch für die Gesundheit der Menschen schädlich sind. Für den Transport mit schweren Nutzfahrzeugen wie LKW gilt die Abgasnorm Euro VI, die von Beschaffern für den Transport verlangt werden sollte.

01. Rohstoffgewinnung

Einsatz von Holz oder Recyclingpapier

02.Produktion

Gewinnung von Zellstoff/Primärfasern entweder chemisch (holzfrei) oder mechanisch (holzhaltig)) sowie Papierherstellung, d.h. Fasern auflösen, mit Füll- und Hilfsstoffen versetzen, Fasern trocknen und pressen, Papier schneiden und bündeln)