Kompass Nachhaltigkeit

Öffentliche Beschaffung

Über den Kompass

Zielsetzung der Webseite

1. Der Kompass Nachhaltigkeit vermittelt Informationen

Öffentliche Ausschreibungsverfahren bieten zahlreiche Möglichkeiten zur Berücksichtigung von Nachhaltigkeitsaspekten. Welche Maßnahmen in welcher Phase der Auftragsvergabe und -durchführung getroffen werden können, wird in der Rubrik „Nachhaltigkeit im Beschaffungsprozess“ anschaulich dargestellt (mehr).

Soziale und ökologische Herausforderungen sind vielfältig und variieren je nach Sektor. Um zu vermitteln, welche inhaltlichen Anforderungen wirklich relevant sind und welche Lösungsansätze in Beschaffungsvorgängen verfolgt werden können, gibt die Rubrik „Risiken in Lieferketten“ Einblicke in ausgewählte Produktionsprozesse (mehr).

Der vergaberechtliche Rahmen definiert den Handlungsspielraum bei der Berücksichtigung von Nachhaltigkeitsaspekten. Unter „Rechtliche Grundlagen“ sind die wesentlichen Punkte der EU-Richtlinien, auf nationaler und auf Bundeslandebene angeführt (mehr). Im Kommunalen Kompass finden sich zudem pro Bundesland Hinweise zum Landesrecht sowie Praxisbeispiele der kommunalen Ebene, beispielsweise Ratsbeschlüsse und Dienstanweisungen (mehr).

2. Der Kompass Nachhaltigkeit unterstützt bei der praxisgerechten Umsetzung

Gütezeichen sind für Beschaffungsverantwortliche ein wichtiger Nachweis für sozial- bzw. umweltverträgliche Produktionsbedingungen. Die stets ansteigende Anzahl erschwert jedoch eine gezielte Nutzung. Der Gütezeichenfinder erleichtert es Beschaffungsverantwortlichen, für sie passende Standards zu identifizieren und unterschiedliche Gütezeichen miteinander zu vergleichen. Formulierungshilfen zu den Kriterien sowie eine Anbieterliste zu den Gütezeichen runden das Angebot ab (mehr).

Beschaffungsverantwortliche müssen wissen, welche Nachhaltigkeitskriterien sie in welcher Weise in ihre Unterlagen zur Ausschreibung einbinden können. Der Kommunale Kompass bietet hier eine produktspezifische Übersicht mit Praxisbeispielen aus vielen Kommunen und Auflistungen von Expertinnen und Experten zur Produktgruppe sowie Unternehmen, die Produkte mit bestimmten Nachhaltigkeitsstandards anbieten können (mehr). Die Seite Praxisbeispiele mit interaktiver Deutschlandkarte ermöglicht den Schnellzugriff und die detaillierte Filterung von kommunalen Beispielen – Ausschreibungen, Ratsbeschlüssen, Dienstanweisungen und Leitfäden (mehr).

Das Vergabetool leitet Schritt für Schritt durch die vorbereitenden Fragen eines Beschaffungsvorgangs, um so zur möglichst passgenauen Integration von Nachhaltigkeitskriterien in die Vergabeunterlagen und einer erfolgreichen, nachhaltigen Vergabe zu führen (mehr).

Hintergrund

Schätzungen zufolge beträgt der Wert von Waren und Dienstleistungen, die in Deutschland öffentlich beschafft werden, jährlich etwa 500 Milliarden Euro, ein Großteil davon von Kommunen. Dies bietet weitreichende Möglichkeiten für die öffentliche Hand, als Vorbild für nachhaltiges Wirtschaften zu fungieren und wichtige Anreize für eine Berücksichtigung von Sozial- und Umweltstandards in globalen Lieferketten zu setzen.

Um Praktikerinnen und Praktiker bei der Umsetzung einer nachhaltigeren Beschaffung zu unterstützen, wurde im Jahr 2010 der Kompass Nachhaltigkeit von der GIZ ins Leben gerufen. Die Informationsplattform soll Beschaffungsverantwortliche unterstützen und motivieren, soziale und ökologische Belange stärker in ihrem Einkauf zu berücksichtigen.

Im Rahmen einer Überarbeitung in 2014/15 wurde die Seite von der Servicestelle Kommunen in der Einen Welt (SKEW) von Engagement Global um den „Kommunalen Kompass“ ergänzt. Dieser orientiert sich an den besonderen Bedarfen kommunaler Beschafferinnen und Beschaffer und stellt bundeslandspezifische Informationen und Praxisbeispiele bereit. Kommunen sind für mehr als die Hälfte des jährlichen Beschaffungsvolumens verantwortlich und führen, häufig in dezentralen Strukturen, vor allem viele kleinere Vergabeverfahren durch. Daher bietet der Kommunale Kompass Beispiele in einer großen Bandbreite – von kleinsten Direktkäufen über freihändige Vergaben bis hin zu EU-weiten öffentlichen Ausschreibungen.

Aufgrund der Änderungen im nationalen Vergaberecht 2016 wurde im Mai 2016 der „Gütezeichenfinder“ hinzugefügt, der den Vergleich und die Filterung von Gütezeichen anhand selbst gesetzter Kriterien ermöglicht und so den Umgang mit Gütezeichen als Nachweis wesentlich vereinfacht.

Der Kompass Nachhaltigkeit wird stetig um neue Inhalte und Elemente erweitert, um den Beschafferinnen und Beschaffern aktuelle Informationen und praxisnahe Unterstützung anzubieten.

Umsetzungspartner

Die Internetplattform Kompass Nachhaltigkeit ist ein Kooperationsprojekt von Engagement Global mit ihrer Servicestelle Kommunen in der Einen Welt (SKEW) und der Deutschen Gesellschaft für internationale Zusammenarbeit (GIZ) im Auftrag des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ).

Zur Webseite der Abteilung "Fairer Handel und Faire Beschaffung kommunal" der SKEW

Zur Webseite des Sektorvorhabens "Unternehmerische und Öffentliche Verantwortung für Nachhaltige Lieferketten" der GIZ

Wir danken unseren externen Partnern:

Die technische Umsetzung und Wartung der Webseite erfolgt durch Talleux & Zöllner GbR.

Der Gütezeichenfinder mit der Methodik des SSCT (Sustainability Standards Comparison Tool) ist in Kooperation mit der ISEAL Alliance und dem UN International Trade Center (ITC) entstanden.

Für die Anzeige von Veranstaltungsterminen zum Thema nachhaltige öffentliche Beschaffung kooperieren wir mit der Kompetenzstelle für nachhaltige Beschaffung (KNB) des Beschaffungsamt des Bundes.

Das Vergabetool entstand in enger Zusammenarbeit mit der Stadt Bonn, FEMNET e.V. und RA André Siedenberg.

Die Konzeption von Mein Kompass erfolgte in Zusammenarbeit mit Wigwam und Die Medialen sowie unter Mitwirkung von engagierten Kommunen, die u.a. in der Konzeptionsphase und beim BETA-Test aktiv waren. Hierfür ein großes Dankeschön an die AG Controlling der Fairen Metropolregion Nürnberg und ihre Kommunen, sowie an Euskirchen (Kreis), Fürth, Hamburg, Karlsruhe, Ludwigsburg, Ludwigsburg (Landkreis), Regen (Landkreis), Remscheid und Stuttgart.

Der in Mein Kompass integrierte Nachweisfragebogen-Generator wurde von FEMNET e.V., unterstützt von den Entsorgungsbetrieben und den Technischen Betrieben der Stadt Konstanz sowie durch den Vergabejuristen André Siedenberg, entwickelt. Die technische Umsetzung erfolgte durch Michael Schorer.

Ein großes Dankeschön geht darüber hinaus an die zahlreichen Kommunen und anderen öffentlichen Vergabestellen sowie an die zivilgesellschaftlichen Organisationen, die faire und nachhaltige Beschaffung auf vielfältige Weise umsetzen bzw. dazu beraten und ihre Beispiele sowie ihre Ideen und ihr Feedback zur Weiterentwicklung des Kompass Nachhaltigkeit beigesteuert haben.

Gemeinsame Datenbasis mit Schwesterprojekten

Die umfangreiche Datenbasis zu den Gütezeichen, die der Gütezeichenfinder nutzt, ist auch für viele andere Zielgruppen interessant. Daher werden diese Daten gemeinsam erhoben und differenziert genutzt für verschiedene Webseiten, die jeweils andere Zielgruppen optimal informieren möchten:

  • Der Kompass Nachhaltigkeit richtet sich an öffentliche Vergabestellen.
  • Die Webseite Siegelklarheit informiert private Verbraucherinnen und Verbraucher, die nachhaltig einkaufen möchten.

Durch die gemeinsame Datenbasis stellen wir eine einheitliche, fundierte Datenbasis sicher und können verschiedene Zielgruppen effizient unterstützen. Mehr Hintergrundinformationen zum Gütezeichenfinder finden Sie hier.

Die Webseite KMU-Kompass unterstützt kleine und mittelgroße Unternehmen (KMU) bei der Implementierung von Nachhaltigkeit in ihren Lieferketten. Sie arbeitet mit einem eigenen Kriterienraster zur Darstellung der Standards.