Kompass Nachhaltigkeit

Öffentliche Beschaffung

So funktionierts

Wie hilft mir der Kompass Nachhaltigkeit?

Der Kompass Nachhaltigkeit bietet mittlerweile zahlreiche, teils sehr komplexe Werkzeuge als Unterstützung bei der Umsetzung nachhaltiger öffentlicher Beschaffung an. Diese Seite wird nach und nach um Hilfestellungen erweitert, die die einzelnen Elemente vorstellen und die Arbeit damit Schritt für Schritt beschreiben. Sollten Ihnen Informationen fehlen, kontaktieren Sie uns gerne über das Kontaktformular und wir bemühen uns, diese zu ergänzen.

Schritt-für-Schritt-Anleitungen

Hier finden Sie bebilderte Anleitungen zur Nutzung der verschiedenen Seitenbereiche im Kompass Nachhaltigkeit.

Für Unternehmen

Der Kompass in 6 Minuten erklärt

Übungsaufgaben und Präsentationen

Anhand der Übungsaufgaben können Sie die Nutzung der Seitenelemente schnell selbstständig erproben. Die Präsentationen bieten Ihnen einen schnellen Überblick über die Seitenfunktionen.

Präsentation Einführung in den Kompass Nachhaltigkeit
Präsentation Vertiefungsseminar Mein Kompass
Präsentation Vertiefungsseminar Gütezeichenfinder

Aktuelle Termine für Onlineseminare zum Kompass Nachhaltigkeit

Unsere Seminare zeigen anschaulich und praxisorientiert, wie Sie den Kompass Nachhaltigkeit anwenden können. Alle Seminare sind interaktiv konzipiert, es besteht viel Zeit für Fragen und anhand von Übungsaufgaben können Sie das gezeigte direkt selbst ausprobieren. Neben zweistündigen Einführungsseminaren, die einen allgemeinen Überblick bieten, gibt es Vertiefungsseminare zum Gütezeichenfinder und zum Login-Bereich Mein Kompass, die jeweils 1,5 Stunden dauern. Alle Termine für 2024 finden Sie hier, über den Link können Sie sich auf der Webseite der SKEW direkt anmelden:

EinführungsseminarVertiefungsseminar GütezeichenfinderVertiefungsseminar Mein Kompass
4. Juli 2024, 10 – 12 Uhr4. Juni 2024, 10:00 – 11.30 Uhr25. Juni 2024, 10 – 12 Uhr
25. September 2024, 10 – 12 Uhr15. Oktober 2024, 10 – 11.30 Uhr5. November 2024, 10 – 12 Uhr
28. November 2024, 10 – 12 Uhr  

Häufig gestellte Fragen

Allgemeine Fragen zum Kompass Nachhaltigkeit

Wer verantwortet das Portal Kompass Nachhaltigkeit und wie wird es finanziert?

Der Kompass Nachhaltigkeit ist ein Kooperationsprojekt von Engagement Global gGmbH mit Ihrer Servicestelle Kommunen in der Einen Welt (SKEW) und der GIZ – Deutsche Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit. Es wird finanziert mit mitten des BMZ – Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung.

Weitere Partner für einzelne Seitenbereiche sind:

  • International Trade Center (ITC)
  • Kompetenzstelle für nachhaltige Beschaffung (KNB)
  • FEMNET e.V.

Für den Bereich des Gütezeichenfinders zeichnet die GIZ verantwortlich. Die anderen Bereiche werden inhaltlich von der SKEW betreut.

Ziel des Portals ist die praxisnahe Unterstützung der Vergabestellen auf Bundes-, Landesund kommunaler Ebene bei der Umsetzung nachhaltiger Beschaffung.

Weshalb erscheint der Bund als öffentlicher Auftraggeber nicht in den Praxisbeispielen?

Gemäß unserer Aufgabenstellung durch das Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) richtet sich das Angebot an öffentliche Auftraggeber auf Ebene der Kommunen, d.h. Städte, Gemeinden, Landkreise sowie kommunale Zusammenschlüsse/Regionen und kommunale Unternehmen.

Für Umsetzungsbeispiele von Bundesbehörden verweisen wir auf die Seite https://www.nachhaltige-beschaffung.info der Kompetenzstelle für nachhaltige Beschaffung (KNB) im Auftrag des Bundesinnenministeriums.

Ich habe einen Fehler entdeckt. Wie kann ich den melden?

Wir freuen uns, wenn Sie uns auf Probleme oder Fehler aufmerksam machen. Nutzen Sie dafür unser Kontaktformular. Wir kümmern uns schnellstmöglich darum und geben Ihnen bei Bedarf Rückmeldung.

Ich habe eine konkrete Frage zur Nutzung des Portals. An wen kann ich mich wenden?

Jederzeit können Sie Ihre Fragen an uns richten. Nutzen Sie dafür unser Kontaktformular. Nachrichten werden schnellstmöglich bearbeitet.

Wo kann ich mich zu Nutzung der Plattform informieren? Welche Angebote gibt es?

Sie finden im Kasten „Übungsaufgaben und Präsentationen“ oben verschiedene PDF-Dokumente, die einen ersten Einstieg bieten. Besuchen Sie außerdem gerne unsere Einstiegs- und Vertiefungsseminare die regelmäßig online stattfinden. Eine Übersicht zu den Terminen finden sie auf der Startseite sowie unter „Unterstützungsangebote“.

Siehe auch unter „Unterstützungsmöglichkeiten, Schulungen und Informationsquellen“ in diesen FAQs.

Allgemeine Fragen zur nachhaltigen Beschaffung

Wie kann ich herausfinden, welche Nachhaltigkeitskriterien für meine Vergabe relevant sind?

Fast alle Bedarfsgegenstände der öffentlichen Hand haben globale Lieferketten – selbst bei regional hergestellten Produkten gibt es fast immer Alternativangebote, die eine weite Reise hinter sich haben. Daher ist es wichtig zu prüfen, welche sozialen und ökologischen Risiken in den lokalen wie globalen Lieferketten stecken können, und diese – soweit es möglich ist – auszuschließen oder das Risiko zumindest zu minimieren. Für Ihre Risikoanalyse sollten Sie daher recherchieren, was die relevantesten Herausforderungen für Ihren Bedarfsgegenstand sind und anhand der Marktlage und Marktverfügbarkeit von Nachweisen abwägen, welche Kriterien Sie verpflichtend oder optional einfordern.

Für aus entwicklungspolitischer Sicht besonders sensible Produktgruppen haben wir hier die wichtigsten Risiken in Lieferketten sowie Quellen dazu zusammengefasst. Es handelt sich um Produktgruppen, bei denen zum einen besonders häufig Produktions- und Verarbeitungsschritte in Ländern des globalen Südens liegen und zum anderen ein hohes Risiko für Verstöße gegen grundsätzliche Arbeitsnormen, Menschenrechte und Umweltschutzauflagen besteht. Wir bemühen uns, diese Übersichten zu erweitern. Da der öffentliche Einkauf aber sehr diverse Produkte beschafft und diese teils sehr speziellen Bedarfe auch gravierende Risiken bergen können, bitten wir Sie, auch bei den hier nicht angeführten Produktgruppen eine Risikoanalyse durchzuführen.

Was sind die ILO-Kernarbeitsnormen?

Die Internationalen Arbeitsorganisation (ILO) ist eine ist eine Sonderorganisation der Vereinten Nationen, in der Vertreter*innen von Nationalstaaten, Arbeitgeber- und Arbeitnehmerorganisationen zusammenkommen, um in Form von Übereinkommen (Konventionen), Protokollen und Empfehlungen internationale Arbeitstandards weiterzuentwickeln und so Menschen- und Arbeitsrechte weltweit zu fördern. Die ILO wurde bereits 1919 gegründet und hat seitdem mehr als 190 Übereinkommen verabschiedet, die von den Mitgliedsstaaten ratifiziert werden können (nicht müssen) und dann in diesem Land rechtlich bindend sind. Darüber hinaus gibt es zahlreiche ergänzende Protokolle und Empfehlungen, die keinen bindenden Charakter haben. Seit 1998 werden einige dieser Übereinkommen als so grundlegend erachtet, dass sie unter dem Begriff "Kernarbeitsnormen" einen besonderen Status erhalten haben. Dies führt dazu, dass sie für alle Mitgliedsstaaten Gültigkeit haben, ungeachtet dessen, ob ein Mitgliedsland diese Übereinkommen ratifiziert hat oder nicht. Zunächst wurden acht Normen als ILO-Kernarbeitsnormen zusammengefasst, im Sommer 2022 wurde die Ergänzung zwei weiterer Normen beschlossen. Die Kernarbeitsnormen decken fünf Grundprinzipien ab: Abschaffung der Zwangsarbeit, Vereinigungsfreiheit, Verbot von Diskriminierung, Verbot von ausbeuterischer Kinderarbeit und seit 2022 zusätzlich Arbeitsschutz und Arbeitssicherheit. Die zehn Kernarbeitsnormen sind:

Da die Kernarbeitsnormen der ILO einen internationalen Mindeststandard darstellen, sind sie besonders gut geeignet, um in globalen Lieferketten grundlegende Arbeitsrechte einzufordern bzw. sich deren Einhaltung durch Auftragnehmer nachweisen zu lassen. Jedoch weisen wir darauf hin, dass es zahlreiche darüber hinausgehende Standards und Kriterien gibt, deren Einhaltung die Arbeits- und Lebenssituation der Arbeitnehmer*innen in globalen Lieferketten deutlich verbessern würden und deren Einforderung zusätzlich geprüft werden sollte, da sie bei einigen Produkten bereits möglich ist. Beispielsweise liegen die Kriterien des Fairen Handels deutlich über der Einhaltung der ILO-Kernarbeitsnormen. Im Kommunalen Kompass finden Sie mehrere Ausschreibungsbeispiele, die bereits erfolgreich höhere Standards eingefordert haben, etwa für Arbeitskleidung, Schulverpflegung oder Sportbälle.

Über die weiteren ILO-Übereinkommen können Sie sich auf der Webseite der deutschen Vertretung der ILO informieren. Die Kriterien des Fairen Handels (es gibt hierzu keine rechtliche Definition, sondern mehrere selbstgesetzte Definitionen der Organisationen des Fairen Handels) finden Sie beispielsweise in Form der "10 Prinzipien des Fairen Handels" bei der World Fair Trade Organisation (WFTO, derzeit nur englische Webseite) und beim Forum Fairer Handel (FFH).

Zu den Praxisbeispielen

Wie werden die Praxisbeispiele ausgewählt und wurden sie vergaberechtlich geprüft?

Die Praxisbeispiele werden von engagierten Kommunen für den Kompass Nachhaltigkeit zur Verfügung gestellt. Bei der Auswahl neuer Beispiele sind folgende Kriterien ausschlaggebend:

  • Ist das Beispiel besonders innovativ und ambitioniert?
  • Ist das Beispiel gut dokumentiert?
  • Ist das Beispiel aktuell?
  • Ist das Beispiel für Kommunen dieser Größe oder Kommunen in diesem Bundesland von besonderem Interesse, da bisher keine vergleichbaren Beispiele vorliegen?

Beispiele, die diesen Kriterien nicht mehr genügen, werden von der Redaktion in Zusammenarbeit mit der Kommune entweder aktualisiert oder deaktiviert, um eine möglichst aktuelle und nützliche Zusammenstellung zu gewährleisten.

Alle veröffentlichten Beispiele wurden von der Kommune sowie von der Redaktion des Kompass Nachhaltigkeit freigegeben, jedoch erfolgt hierfür keine vergaberechtliche Prüfung. Einige Beispiele wurden im Rahmen von Pilotprojekten und geförderten Maßnahmen erstellt und in diesem Zusammenhang vor der Ausschreibung juristisch geprüft. Wir arbeiten daran, diese Beispiele in Zukunft besonders hervorheben zu können.

Nicht immer erfahren wir vorab von guten Ansätzen und können aktiv auf die Kommune zugehen, daher sind wir sehr dankbar über Hinweise, Kontaktherstellung und über per Formular selbst eingereichte Beispiele!

Gibt es auch Beispiele für Dienstleistungen?

Es wurden bereits einige Beispiele eingereicht und veröffentlicht, bei denen Kriterien im Rahmen der Ausschreibung einer Dienstleistung eingefordert wurden. Diese sind nun in der Produktgruppe „Dienstleistungen“ gebündelt zu finden – beispielsweise hier. Im Fokus stehen dabei oft Kriterien für die Verwendung von Produkten und Rohstoffen während der Ausführung der Dienstleistung, zum Beispiel:

  • ökologische Kriterien für Reinigungsmittel bei einer Reinigungsdienstleistung
  • Anforderungen an die Lebensmittel, die bei Schul- oder Kantinenverpflegung verwendet werden
  • Verwendung von zertifizierten Kleidungsstücken im Rahmen der Miete bzw. Miet- und Reinigungsdienstleistung für Arbeitsbekleidung

Denkbar sind jedoch selbstverständlich auch Kriterien, die direkt an die Umsetzung der Dienstleistung gestellt werden. Beispiele hierfür sind:

  • Anforderungen an die Qualizifierung des Reinigungspersonals, damit Reinigungsmittel möglichst umweltgerecht und effizient eingesetzt werden
  • Anforderungen an die Durchführung z.B. mit Ökostrom oder mit Fahrzeugen, die erneuerbare Energieträger (Ökostrom, Biogas etc.) nutzen
  • Anforderungen an die Arbeitsbedigungen bzw. Einhaltung von Arbeitsnormen, z.B. Einhaltung der ILO-Kernarbeitsnormen bei Dienstleistungen im globalen Kontext, Umsetzung durch Inklusionsbetriebe, etc.

Gibt es Praxisbeispiele zu Miete oder Leasing von Produkten, z.B. IT oder Textilien?

Beispiele finden Sie in der Produktgruppe „Dienstleistungen“.

Wir haben in unserer Kommune ein gelungenes Beispiel für eine Beschaffung, eine Dienstanweisung, einen Ratsbeschluss o.Ä. Können wir damit im Kompass Nachhaltigkeit aufgenommen werden?

Das Team des Kompass Nachhaltigkeit freut sich jederzeit über aktuelle Beispiele, die für die Veröffentlichung in unserem Portal vorgeschlagen werden – zum Nutzen von Beschaffer*innen bundesweit. Ist Ihr Beispiel

  • besonders innovativ und ambitioniert?
  • gut dokumentiert sind?
  • für Kommunen dieser Größe oder Kommunen in diesem Bundesland von besonderem Interesse, da bisher keine vergleichbaren Beispiele vorliegen?

Dann nutzen Sie unser Web-Formular zur Einreichung von Dokumenten und Hintergrundinformationen. Wenn Sie sich unsicher sind, können Sie sich gerne auch zunächst über unser Kontaktformular oder telefonisch bei uns melden.

Unterstützungsmöglichkeiten, Schulungen und Informationsquellen

Wer kann sich zu den Seminaren zum Kompass Nachhaltigkeit anmelden und welche Kosten entstehen?

Unsere Seminarformate stehen grundsätzlich allen Interessierten offen. Dafür entstehen Ihnen keine Kosten. Aktuelle Termine finden Sie auf der Startseite des Kompass Nachhaltigkeit, im Bereich „Unterstützungsangebote“ sowie hier.

Welche weiteren Beratungs- und Unterstützungsmöglichkeiten gibt es?

Die SKEW – Servicestelle Kommunen in der Einen Welt unterstützt Kommunen bei der nachhaltigen Beschaffung durch zahlreiche Angebote. Diese stellen wir im Bereich „Unterstützungsangebote“ vor.

Können Kommunen auch Vor-Ort-Schulungen bekommen?

Die SKEW, die den Kompass Nachhaltigkeit betreut, bietet losgelöst davon auch Grundlagen- und Vertiefungsschulungen zur fairen kommunalen Beschaffung an. Terminanfragen richten Sie bitte an SchulungenFB.skew(at)engagement-global.de. Die Seminare zum Kompass Nachhaltigkeit werden nur digital angeboten. Bei Interesse können wir jedoch auch hier einen separaten Termin individuell für Sie in Ihrer Kommune anbieten. Nutzen Sie zur Anfrage gerne unser Kontaktformular.

Ich kann aus Termingründen an keinem der angekündigten Seminare teilnehmen. Gibt es eine Warteliste?

Alle bereits festgelegten Termine (in der Regel bis Jahresende) finden Sie im Bereich „Unterstützungsangebote“. Wir hoffen, dass dort ein passender Termin für Sie dabei ist. Eine Warteliste für die Termine des darauffolgenden Jahres gibt es nicht, diese werden jedoch noch vor dem jeweiligen Jahresende veröffentlicht.

Welche Newsletter sind empfehlenswert?

Folgende Newsletter empfehlen wir:

Netzwerk Faire Beschaffung der SKEW („Eine Welt-Nachrichten“)

https://skew.engagement-global.de/newsletter.html (versammelt Veranstaltungshinweise, Publikationen etc. zu allen unseren Themen ca. fünf Mal im Jahr Newsletter mit Terminen, Publikationen, Beispielen usw.)

Newsletter der Kompetenzstelle für nachhaltige Beschaffung (verantwortet durch das Beschaffungsamt des BMI):

http://www.nachhaltige-beschaffung.info/DE/Home/home_node.html (auch mit Seminarangeboten)

Ich lerne gerne individuell. Gibt es hierfür passende Angebote?

Auf unserer digitalen Lernplattform können Sie sich kostenfrei für E-Learning-Kurse anmelden. So lernen Sie in Ihrem eigenen Tempo und können jederzeit bestimmte Wissenseinheiten wiederholen. Zusammenfassungen der einzelnen Kapitel und Module und Wissensabfragen runden das Angebot ab.

Aktuell verfügbar:

  • Grundlagenkurs „Faire Beschaffung in Kommunen“
  • Vertiefungskurs „Nachhaltige Beschaffung von Lebensmitteln“ in Kooperation mit der KNB

In Planung:

  • Einführung in die Nutzung des Kompass Nachhaltigkeit
  • Vertiefungskurs „Nachhaltige Beschaffung von Textilien“ in Kooperation mit der KNB

Hier geht’s zur Lernplattform.

Fragen zum Login-Bereich „Mein Kompass“

Wer kann „Mein Kompass“ nutzen?

Der Login-Bereich steht Kommunalverwaltungen und kommunalen Unternehmen zur Verfügung und ist auf die Nutzung durch diese Zielgruppe ausgerichtet. Zukünftig werden auch andere öffentliche Auftraggeber wie Hochschulen, Bundes- und Landesbehörden Mein Kompass verwenden können.

In wie weit sind Daten, die Kommunen im Login-Bereich Mein Kompass eingeben für Dritte sichtbar?

Alle Daten, die Sie in „Daten der Kommune“, „Strategieplaner“ und „Beschaffungsmonitor“ eingeben, sind nur für Sie sichtbar bzw. für die Mitarbeitenden, für die über den Kommunen-Admin ein Zugang angelegt wurde.

In Zukunft wird es die weiteren Bereiche „Wissenspool“ und „Community“ geben, die auf den Austausch fokussiert sind. Daher werden hier die Fragen und Antworten allen registrierten Nutzer*innen des Login-Bereichs angezeigt, damit alle von den Erfahrungen und dem Wissen profizieren können. Hierfür wird es auch die Möglichkeit geben, ein für die anderen Nutzer*innen sichtbares Profil zu gestalten.

Die Daten aus dem Beschaffungsmonitor werden anonymisiert und kumuliert von uns ausgewertet, um die Umsetzung nachhaltiger kommunaler Beschaffung zu analysieren. Ziele:

  • Fortschritt dokumentieren
  • Umsetzung unterstützen
  • mit der regelmäßigen Veröffentlichung der Ergebnisse die Datenlage zu verbessern

Kann man irgendwo einsehen, welche Kommunen registriert sind?

Nein, diese Information wird nicht veröffentlicht. Wenn Sie sich selbst registrieren, können Sie jedoch in Zukunft in der „Community“ der Login-Bereichts sehen, welche Kommunen vertreten sind. Wenn Sie Interesse haben, sich mit aktiven Kommunen über die Nutzung auszutauschen, kontaktieren Sie uns gerne und wir vernetzen Sie mit erfahrenen Kommunen.

Unternehmen und Anbieterlisten

Deckt die Anbieterliste den Markt tagesaktuell und vollumfänglich ab?

Es werden nun Unternehmen gelistet, die sich eigenständig für das Portal registrieren und die in der Regel jährlich ihre Angaben aktualisieren. Dabei lassen wir uns Dokumente vorlegen, anhand derer wir kursorisch die Richtigkeit der gemachten Angaben kontrollieren. Wir können daher nicht sicherstellen, dass der Markt vollumfänglich abgebildet wird, die Liste kann Ihnen aber einen Eindruck von der allgemeinen Marktlage bieten. Beachten Sie bitte, dass wir Unternehmen ohne Gütezeichen nicht in die Liste aufnehmen können, es könnte unter diesen auch Anbieter geben, die ggf. über alternative Nachweise ebenfalls Nachhaltigkeitsbemühungen glaubhaft machen könnten.

Die Anbieterliste ist als Unterstützung für Beschaffungsstellen gedacht, um einen schnelle Überblick über vorhandenen Produkte und Gütezeichen zu bekommen und einen unkomplizierten ersten Zugang zum Markt zu erhalten.

Im Beschaffungsfall sollten Sie unbedingt noch einmal selbst recherchieren und bei den gelisteten Unternehmen online nachsehen bzw. nachfragen, ob Ihr gewünschtes Produkt nach wie vor mit Zertifizierungen verfügbar ist, da sich die Verfügbarkeit und auch die Gültigkeit einer Zertifizierung immer wieder ändern kann.

Fragen Sie auch bei lokalen Anbietern nach: Oft sind auch bei Unternehmen, mit denen Sie langjährig zusammenarbeiten, zertifizierte Produkte erhältlich oder Sie können mit Ihrer Anfrage den ersten Anstoß dazu geben.

Kann ich annehmen, dass alle Produkte eines aufgelisteten Unternehmens zertifiziert sind?

Wird ein Unternehmen bei einem Produkt in der Anbieterliste mit mehreren Gütezeichen angezeigt, heißt das nicht zwingend, dass es dieses Produkt auch mit allen Gütezeichen liefern kann. Es bedeutet im Zweifelsfall lediglich, dass das Unternehmen grundsätzlich dieses Produkt (in ggf. verschiedenen Ausführungen) mit diesen Gütezeichen anbieten kann. Es ist auch möglich, dass das Unternehmen dasselbe Produkt, z.B. „Arbeitskleidung“ in sehr vielen Varianten anbietet und manche davon komplett unzertifiziert sind. Sie sollten also immer genau prüfen, ob das konkrete Produkt (z.B. mit Artikelnummer) zertifiziert angeboten wird.

Beispiel: Das Unternehmen hat drei verschiedene T-Shirts im Sortiment, in der Anbieterliste werden drei Gütezeichen angezeigt (A–C). Das kann bedeuten: T-Shirt 1 ist mit Gütezeichen A und B, T-Shirt 2 mit Gütezeichen C, T-Shirt 3 ist gar nicht zertifiziert.

Mir ist aufgefallen, dass sich die Anbieterlisten im Gütezeichenfinder und bei den Praxisbeispielen zum Teil unterscheiden. Woher kommt das?

Im Gütezeichenfinder werden nur Unternehmen angezeigt, wenn sie eines der möglichen Gütezeichen für die gewählte Produktgruppe vorweisen können, für die eine Bewertung vorliegt.

Der Bereich der Praxisbeispiele hingegen kann schneller auf Veränderungen am Markt reagieren und zum Beispiel Unternehmen mit zusätzlichen als den im Gütezeichenfinder gezeigten Gütezeichen in die Liste aufnehmen.

Dennoch prüfen wir die Aufnahme zusätzlicher Gütezeichen genau, bevor es für die Unternehmensliste zum Einsatz kommt.

Wir möchten unser Unternehmen registrieren. Was ist zu tun?

Für die Registrierung nutzen Sie unser Web-Formular. Die Benutzung erkärt eine ausführliche Anleitung, die Sie oben auf dieser Seite im Kasten „Schritt-für-Schritt-Anleitungen“ finden.

Gibt es Mindestanforderungen, damit unsere Unternehmen/unsere Produkte aufgenommen werden können?

Für die Produktgruppen Textilien, Computer, Naturstein und Lebensmittel müssen Gütezeichen der sozialen Nachhaltigkeit vorhanden sein, weil in den Lieferketten dieser Produktgruppen soziale Risiken besonders groß sind. Gütezeichen der ökologischen Nachhaltigkeit können zusätzlich angezeigt werden.

Gütezeichen, die sich ausschließlich auf das interne Managementsystem des Herstellers beziehen, reichen für eine Aufnahme in der Anbieterliste nicht aus. Sie können aber zusätzlich angezeigt werden. Reine Qualitätsnachweise oder Eigenmarken werden nicht akzeptiert.

Zu Gütezeichen und dem Gütezeichenfinder

Wie erfolgt die Auswahl von Kriterien und Gütezeichen für den Gütezeichenfinder?

Der Gütezeichenfinder wird von unserem Kooperationspartner Deutsche Gesellschaft für internationale Zusammenarbeit (GIZ) GmbH betreut. Die umfangreiche Datenbasis, die der Gütezeichenfinder nutzt, ist auch für viele andere Zielgruppen interessant. Daher werden diese Daten gemeinsam erhoben, in einer übergreifenden Datenbank gespeichert und differenziert genutzt für verschiedene Webseiten, die jeweils andere Zielgruppen optimal informieren möchten:

  • Der Kompass Nachhaltigkeit richtet sich an öffentliche Vergabestellen.
  • Die Webseite Siegelklarheit informiert Verbraucherinnen und Verbraucher, die privat nachhaltig einkaufen möchten.

Durch die gemeinsame Datenbasis stellen wir eine einheitliche, fundierte Datenbasis sicher und können verschiedene Zielgruppen effizient unterstützen.

Der Prozess der Auswahl der relevanten Kriterien für die dargestellten Produktgruppen und zur Erhebung von Daten über Gütezeichen ist hier ausführlicher beschrieben. Die Darstellungsmethodik bzw. -Kategorien für die erhobenen Daten sind für Siegelklarheit und den Kompass Nachhaltigkeit jedoch unterschiedlich, so dass die Erläuterungen dazu nicht übertragbar sind.

Standardorganisationen, die ihre Gütezeichen in den vorhandenen Produktgruppen darstellen lassen möchten, können sich beim Team von Siegelklarheit (GIZ) melden, um den Datenerhebungsprozess zu starten.

Mehr Hintergrundinformationen zur Funktionsweise des Gütezeichenfinder finden Sie hier.

 

Wodurch unterscheiden sich Gütezeichen und andere Nachweise, z.B. Siegel und Multistakeholderinitiativen?

Gütezeichen im Sinne des Vergaberechts werden in § 34 VgV und § 24 UVgO definiert. Standards, die diesen Anforderungen genügen, können in Vergabeverfahren besonders einfach verwendet werden. Andere Standards bzw. Siegel oder Label und andere Nachweisformen, wie z.B. Multistakeholderinitiativen, können dennoch als Nachweise genutzt werden und sind vor allem dort sehr hilfreich, wo es noch keine oder nur wenige Gütezeichen mit geringer Marktverbreitung gibt. Wichtig ist hierbei, dass Sie die Glaubwürdigkeit prüfen (Unabhängigkeit, Transparenz, Sanktionsmechanismen) und im Blick behalten, welche Kriterien von den zertifizierten Unternehmen verpflichtend umgesetzt werden müssen.

Umfangreiche Informationen zu den Unterschieden der verschiedenen Nachweisformen, zu ihrer Anwendung und zu ihren Vor- und Nachteilen finden Sie auf der Seite Nachweise.

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