Kompass Nachhaltigkeit

Öffentliche Beschaffung

Rheinland-Pfalz

Practical examples: Schutz- und Sicherheitskleidung

Hier finden Sie erfolgreiche kommunale Umsetzungsbeispiele, die danach ausgewählt wurden, unterschiedlichste Bedarfsgegenstände und Ausgangssituationen widerzuspiegeln. Nachhaltigkeitskriterien werden auf verschiedene Weise (z.B. verpflichtend / optional, Verortung in den Vergabeunterlagen) und in unterschiedlichem Umfang eingefordert. Die folgende Auswahl soll Ihnen verschiedene Umsetzungswege aufzeigen.

Nur von Kommunen freigegebene Beispiele können wir hier veröffentlichen, daher bitten wir Sie um Mithilfe bei der Erweiterung dieses Angebots, indem Sie Ihre erfolgreichen Verfahren über dieses Formular an uns einreichen. Vielen Dank dafür!

Wir möchten Sie darauf aufmerksam machen, dass es sich bei den folgenden Seiteninhalten um Beispiele handelt, wie unterschiedliche Kommunen erfolgreich nachhaltig beschafft haben, nicht um juristisch geprüfte Musterunterlagen. Wir bemühen uns um möglichst große Aktualität und erarbeiten die Zusammenfassungen nach bestem Wissen gemeinsam mit den Kommunen. Dennoch können wir eine rechtssichere Übertragung auf Ihre individuelle Beschaffung nicht garantieren. Jede Kommune und Vergabestelle ist selbst verantwortlich für die rechtssichere Umsetzung ihrer Vergaben.

Cochem-Zell (Landkreis) - Nachhaltige Arbeitsbekleidung für die Kreiswerke (Pilotprojekt) (2023)

Im Jahr 2022 hat der Landkreis Cochem-Zell in einer Pilot-Ausschreibung zur Beschaffung nachhaltiger Arbeitsbekleidung für die Kreiswerke soziale und ökologische Kriterien berücksichtigt. Bei der Vergabe handelte es sich um eine Verhandlungsvergabe ohne Teilnahmewettbewerb. Es wurde der Bedarf für einen Zeitraum von einem Jahr ausgeschrieben (1.12.2022 bis 31.12.2023) mit der Option um Verlängerung für insgesamt weitere zwei Jahre. Die Vergabe umfasste Arbeitshosen, Arbeitsjacken, T-Shirts, Sweatshirts, Warnschutzjacken und Warnschutzhosen mit einem geschätzten Volumen von rd. 34.000 € (netto).

In der Leistungsbeschreibung wurde als Voraussetzung genannt, dass die Einhaltung der acht ILO-Kernarbeitsnormen (Übereinkommen 87, 98, 29, 105, 100, 111, 138, 182) im Produktionsschritt der Konfektionierung bei der angebotenen Bekleidung nachzuweisen ist. Dieser Nachweis konnte durch ein unabhängiges Gütezeichen, die Mitgliedschaft in einer Multi-Stakeholder-Initiative oder vergleichbar erbracht werden, z.B.

  • Fairtrade-Textilstandard, Global Organic Textile Standard (GOTS), Naturtextil IVN zertifiziert BEST, OEKO-TEX Made in Green, dem Fabrikzertifikat SA8000 am Produktionsstandort oder ein gleichwertiges Gütezeichen

Hierzu sollten Kopien der Zertifikate für jedes Produkt bzw. eine Kopie der Mitgliedschaftsurkunde vorgelegt werden. Eigenerklärungen oder Code of Conducts wurden ausgeschlossen.

Des Weiteren konnten über die Zuschlagskriterien ökologische und soziale Kriterien, die über die Mindestanforderung hinausgehen, positiv bewertet werden. Auch hier wurden entsprechende Nachweise verlangt.

Die Zuschlagskriterien setzten sich wie folgt zusammen:

  • 33% Preis
  • 34% Qualität (Ausstattung, Verarbeitung)
  • 33% Soziale und ökologische Nachhaltigkeit

Bei Angebotsabgabe mussten kostenlose Produkt-Muster zur Überprüfung der Qualität (bei einer Bemusterung) beigefügt werden.

Insgesamt wurden sechs Händler bzw. Hersteller angefragt. Es gingen daraufhin sieben Angebote ein (ein Händler bot zwei unterschiedliche Marken an), von denen es nach einer Überprüfung drei Angebote in die Bemusterung schafften.

Das Angebot, das den Zuschlag erhielt, enthielt zwei unterschiedliche Marken/Hersteller:

  • Marke 1: Arbeitsjacke, -hose, Warnschutzjacke, -hose
  • Marke 2: T-Shirt, Sweatshirt.

Sowohl Marke 1 als auch Marke 2 sind Mitglied in der Fair Wear Foundation und OEKO TEX STANDARD 100 zertifiziert. Marke 1 verfügt zusätzlich über SA8000 Fabrikzertifikate.

Zum Hintergrund:

Im März 2022 wurde eine geförderte Stelle einer Koordinatorin kommunaler Entwicklungspolitik mit dem Schwerpunkt Faire Beschaffung eingerichtet. Zur Unterstützung hat die Kreisverwaltung Cochem Zell von Mitte 2022 bis Anfang 2023 eine Strategieberatung durch die Servicestelle Kommunen in der Einen Welt (SKEW) in Anspruch genommen. Im Rahmen des KEPol-Projektes wurde beschlossen, die Mitarbeitenden der Kreiswerke mit einer vollen Montur nachhaltiger Arbeitskleidung auszustatten. Es sollte in einem Pilotprojekt eine Ausschreibung mit Nachhaltigkeits-Kriterien durch die KEPol-Koordinatorin durchgeführt werden. Die Ausschreibungsunterlagen wurden mithilfe der Rechtsberatung der SKEW erstellt.

 

Zum Download
[Leistungsbeschreibung]
[Leistungsverzeichnis]
[Hinweise zum Zuschlag]


Einwohnerzahl Cochem-Zell (Landkreis): 63.000

Kontakt:

Stella-Marie Benz
Klimaschutzmanagerin
Phone: 02671-61684
Mail: stella-marie.benz@cochem-zell.de


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