Kompass Nachhaltigkeit

Öffentliche Beschaffung

Niedersachsen

Practical examples: Tee

Hier finden Sie erfolgreiche kommunale Umsetzungsbeispiele, die danach ausgewählt wurden, unterschiedlichste Bedarfsgegenstände und Ausgangssituationen widerzuspiegeln. Nachhaltigkeitskriterien werden auf verschiedene Weise (z.B. verpflichtend / optional, Verortung in den Vergabeunterlagen) und in unterschiedlichem Umfang eingefordert. Die folgende Auswahl soll Ihnen verschiedene Umsetzungswege aufzeigen.

Nur von Kommunen freigegebene Beispiele können wir hier veröffentlichen, daher bitten wir Sie um Mithilfe bei der Erweiterung dieses Angebots, indem Sie Ihre erfolgreichen Verfahren über dieses Formular an uns einreichen. Vielen Dank dafür!

Wir möchten Sie darauf aufmerksam machen, dass es sich bei den folgenden Seiteninhalten um Beispiele handelt, wie unterschiedliche Kommunen erfolgreich nachhaltig beschafft haben, nicht um juristisch geprüfte Musterunterlagen. Wir bemühen uns um möglichst große Aktualität und erarbeiten die Zusammenfassungen nach bestem Wissen gemeinsam mit den Kommunen. Dennoch können wir eine rechtssichere Übertragung auf Ihre individuelle Beschaffung nicht garantieren. Jede Kommune und Vergabestelle ist selbst verantwortlich für die rechtssichere Umsetzung ihrer Vergaben.

Bad Bentheim - Bio-faire Getränke für den Sitzungssaal (2018)

Seit 2018 werden für den Sitzungssaal der Stadt Bad Bentheim durch das Hauptamt öko-faire-Getränke direkt beschafft. Bezugsquellen sind Supermärkte, Bioläden, Wochenmarkt und Bäckereien.

Für alle Ausschuss- und Ratssitzungen und andere Termine und Besprechungen, die im Saal stattfinden, sind diese Getränke frei zugänglich.

Kaffee und Tee werden aus fairem Handel angeschafft. Bei Säften wird auf das Bio-Siegel geachtet, Orangensaft muss zusätzlich aus Fairem Handel sein. Enthalten Kekse Schokolade, muss diese aus Fairem Handel stammen. 

Siegel und Zeichen, die beachtet werden, sind z.B. EU-bio, Fairtrade oder Mitgliedschaft in der WFTO.

Zunächst wurde von Mineralwasser in Plastikflaschen auf Glasflaschen umgestellt. Inzwischen wird Leitungswasser verwendet mit einem zusätzlichen Wassersprudler. Hierdurch wird Müll vermieden und CO2 eingespart, weil der Transport wegfällt.

Bei Kaltgetränken kam es durch die Umstellung zu einer Preissteigerung von ca. 5 %, bei Kaffee und Tee von ca. 40 %. Insgesamt sind die Veränderungen bei den Kosten schwer zu beziffern, da es durch die Umstellung auch zu einem veränderten Verbrauchsverhalten bekommen ist.

Wird für Veranstaltungen zusätzlich Verpflegung bestellt (Snacks, Häppchen etc.), wird an die Lieferanten immer ein Hinweis gegeben, dass Bio-Produkte bevorzugt verwendet werden sollen. Zu Produkten, die aus Fairem Handel verfügbar sind, wird ebenfalls ein Hinweis gegeben, diese fair gehandelt zu beschaffen.  

Bei diesem Vorgehen handelt es sich um eine mündliche Absprache unter den zuständigen Mitarbeitenden der Verwaltung. Einen offiziellen Beschluss hierzu gibt es noch nicht.

Außerdem gibt es den Plan, darauf hinzuarbeiten, dass auch im städtischen Schwimmbad im Restaurant, neben fair gehandeltem Kaffee und Tee, weitere fair gehandelte Produkte ins Sortiment aufgenommen werden.


Einwohnerzahl Bad Bentheim: 16.300

Kontakt:

Malena Hesping
Nachhaltigkeitsmanagement
Phone: 05922-7338
Mail: hesping@stadt-badbentheim.de
Url: https://www.stadt-badbentheim.de


Oldenburg i.O. - Dienstleistungsvertrag für die Schulverpflegung (2021)

Auf Grundlage des im Dezember 2019 beschlossenen Rahmenkonzepts „Schulverpflegung in Oldenburg“ hat die Stadt Oldenburg bei einem offenen Vergabeverfahren für Schulmahlzeiten an Ganztagsgrundschulen im Februar 2021 einen Dienstleistungsvertrag in 5 Losen für rund 130.000 Mittagessenportionen pro Jahr abgeschlossen. Die Laufzeit des Vertrags beträgt ein Jahr mit viermaliger Verlängerungsoption um jeweils ein Jahr.

Es wurde die Einhaltung folgender nachhaltiger Beschaffungskriterien gefordert (Auszug aus der Leistungsbeschreibung):

  • Fleisch und Wurstwaren sowie Teigwaren stammen ausschließlich aus ökologischem Landbau. […] Diese werden gemäß der Verordnungen (EG) Nr. 834/2007 (Öko-Verordnung) und deren Durchführungsbestimmungen gemäß Verordnung (EG) Nr. 889/2008 und (EG) Nr. 1235/2008 jeweils in aktueller Fassung erzeugt und hergestellt. Diese müssen beispielsweise mit dem EU-Bio-Logo oder einem gleichwertigen Gütezeichen gekennzeichnet sein. Andernfalls muss der Auftragnehmer einen Nachweis erbringen, dass diese Kriterien erfüllt werden.
  • Fisch und andere Meeresprodukte stammen ausschließlich aus bestandserhaltender und nachhaltiger Fischerei oder wurden mit nachhaltigen Methoden produziert. Diese müssen beispielsweise mit dem Gütezeichen für nachhaltige Fischerei (MSC) oder Aquakultur (ASC) gekennzeichnet sein, bzw. mit dem EU-Bio-Logo oder einem gleichwertigen Gütezeichen. Andernfalls muss der Auftragnehmer einen Nachweis erbringen, dass diese Kriterien erfüllt werden.
    Gleichwertig sind Gütezeichen, wenn sie belegen, dass folgende technische Anforderungen gegeben sind:
    a. Die Befischung findet so statt, dass der Fischbestand in einem guten Zustand bleibt oder nachweislich dorthin wieder anwächst. Es werden keine überfischten Bestände befischt.
    b. Die Befischung findet so statt, dass es zur Erhaltung des Ökosystems beiträgt. Der Beifang von Jungfischen und anderen Meerestieren muss gering sein. Die Auswirkung der verwendeten Fanggeräte auf den Meeresboden muss gering sein.
    c. Das Fischereimanagement muss auf eine nachhaltige Befischung der Meere ausgerichtet sein. Es müssen Gesetze und internationale Standards berücksichtigt und die Einhaltung der zuvor genannten Punkte garantiert sein.
  • Kaffee, Tee und Bananen sind ausschließlich aus fairem Handel zu beziehen. Diese müssen im Einklang mit den Kriterien der Resolution über Fairen Handel und Entwicklung des Europäischen Parlaments hergestellt werden (A6-0207/2006). Diese müssen beispielsweise mit dem Gütezeichen „Fairtrade-Produkt-Siegel“, Mitgliedschaft in der WFTO, „Hand in Hand“ oder einem gleichwertigen Gütezeichen zertifiziert sein. Andernfalls muss der Auftragnehmer einen Nachweis erbringen, dass diese Kriterien erfüllt werden.
    Gleichwertig sind die Gütezeichen, wenn sie belegen, dass folgende technische Anforderungen gegeben sind:
    a. einen fairen Preis, der einen fairen Lohn garantiert, welcher die Kosten der nachhaltigen Erzeugung und die Lebenshaltungskosten deckt, und mindestens so hoch sein muss wie der Fair-Trade-Mindestpreis plus Zuschlag, sofern ein solcher von den internationalen Fair-Trade-Vereinigungen festgelegt worden ist,
    b. Transparenz und Rückverfolgbarkeit während der gesamten Lieferkette, um eine angemessene Information der Verbraucher zu gewährleisten,
    c. Produktionsbedingungen, die den acht Kernübereinkommen der Internationalen Arbeitsorganisation (ILO) entsprechen,
    d. Achtung der Umwelt, Schutz der Menschenrechte und insbesondere der Frauen- und Kinderrechte und Achtung traditioneller Produktionsmethoden, die die wirtschaftliche und soziale Entwicklung fördern
  • Grundsätzlich sollen biologische, regionale, saisonale und faire Lebensmittel bevorzugt verwendet werden. Insbesondere bei frischem Obst und Gemüse sollen biologische Lebensmittel bevorzugt eingesetzt werden.
  • Der Auftragnehmer verpflichtet sich, Abfälle durch Verzicht auf Einzel-Portionsverpackungen (zum Beispiel Salatdressing, Ketchup, Zucker, Kaffeesahne) zu vermeiden.


Einwohnerzahl Oldenburg i.O.: 175.000

Kontakt:

Julia Ingensiep
Nachhaltigkeitskoordination
Phone: 0441-235 2872
Mail: Julia.ingensiep@stadt-oldenburg.de

Sarah Bruns
Koordinatorin für Schulmensen
Phone: 0441-235-3738
Mail: Sarah.Bruns@stadt-oldenburg.de


Experts for this product:

Merle KamppeterMerle Kamppeter Romero Initiative
Ansprechperson für: Lebensmittel
0049 251 674413 61
kamppeter@ci-romero.de
FirmaAnsprechpersonGütezeichen für dieses Produkt
CONTIGO Fairtrade GmbH Laurence Beugin
Telefon: 0049 551 2092121
E-Mail: laurence.beugin@contigo.de
EL PUENTE GmbH Nina Labode
Telefon: 0049 5069 3489 37
E-Mail: nina.labode@el-puente.de
Fairtrade Original Lisa Stemmer
Telefon: 0049 221 16918194
E-Mail: info@fairtradeoriginal.de
GEPA mbH Andreas Weis
Telefon: 0049 202 26683 320
E-Mail: andreas.weis@gepa.de
Hermann Pfanner Getränke GmbH Bettina Weilbuchner
Telefon: 0043 5574 6720 126
E-Mail: bettina.weilbuchner@pfanner.com
Teekanne GmbH & Co. KG Jakob Hoffmann
national
Telefon: 0160 58 37 215
E-Mail: foodservice@teekanne.de
WeltPartner eG Lukas Nöth
Telefon: 0049 751 36155 36
E-Mail: noeth@weltpartner.de

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