Wetterfeste Kleidung
- CPV-Code
- 18220000-7
Beispiele aus der Beschaffungspraxis
Hier finden Sie erfolgreiche kommunale Umsetzungsbeispiele, die danach ausgewählt wurden, unterschiedlichste Bedarfsgegenstände und Ausgangssituationen widerzuspiegeln. Nachhaltigkeitskriterien werden auf verschiedene Weise (z.B. verpflichtend / optional, Verortung in den Vergabeunterlagen) und in unterschiedlichem Umfang eingefordert. Die folgende Auswahl soll Ihnen verschiedene Umsetzungswege aufzeigen.
Nur von Kommunen freigegebene Beispiele können wir hier veröffentlichen, daher bitten wir Sie um Mithilfe bei der Erweiterung dieses Angebots, indem Sie Ihre erfolgreichen Verfahren über dieses Formular an uns einreichen. Vielen Dank dafür!
Wir möchten Sie darauf aufmerksam machen, dass es sich bei den folgenden Seiteninhalten um Beispiele handelt, wie unterschiedliche Kommunen erfolgreich nachhaltig beschafft haben, nicht um juristisch geprüfte Musterunterlagen. Wir bemühen uns um möglichst große Aktualität und erarbeiten die Zusammenfassungen nach bestem Wissen gemeinsam mit den Kommunen. Dennoch können wir eine rechtssichere Übertragung auf Ihre individuelle Beschaffung nicht garantieren. Jede Kommune und Vergabestelle ist selbst verantwortlich für die rechtssichere Umsetzung ihrer Vergaben.
Stuttgart - Nachhaltige Bekleidung für die Branddirektion (2021)
Die Landeshauptstadt Stuttgart hat im Jahr 2021 in zwei EU-weiten Verfahren die Lieferung von Feuerwehruniformen und Wetterschutzjacken für die Branddirektion ausgeschrieben.
Die Ausschreibung wurde fachlich von der Branddirektion vorbereitet und anschließend über die zentrale Vergabestelle abgewickelt.
Die Beschaffung erfolgte für ca. 1.500 Feuerwehrkräfte, bestehend aus beruflicher und freiwilliger Feuerwehr.
Die Einhaltung von ökofair und sozialen Kriterien ist verpflichtend geregelt. Innerhalb der Leistungsbeschreibung wurden Qualitätsmerkmale hinsichtlich Nachhaltigkeit definiert. Diese Kriterien gelten als Ausschlusskriterien. Ein Nichterfüllen dieser Kriterien führte zum Ausschluss der Bieter.
Innerhalb der Leistungsbeschreibung wurden folgende Vorgaben gemacht:
Die Ausführung des Auftrages darf nur unter Einhaltung der in den ILO Arbeitsnormen festgelegten Mindeststandards erfolgen.
Zu den ILO Arbeitsnormen gehören folgende Übereinkommen:
- Übereinkommen 29 & 105: Verbot der Zwangs- oder Pflichtarbeit und Disziplinarmaßnahmen
- Übereinkommen 87, 98, 135 und 154 Vereinigungsfreiheit und Recht zu Kollektivverhandlungen.
- Übereinkommen 100, 111, 143, 158, 159, 169, und 183: Verbot der Diskriminierung
- Übereinkommen 138, 142 und 182: Verbot von Kinderarbeit und Mindestalter für die Zulassung zur Beschäftigung
- Übereinkommen 155: Arbeitssicherheit und Gesundheitsschutz
- Übereinkommen 1 und 14: Begrenzung der Regel- und maximalen Arbeitszeiten
- Übereinkommen 26 und 131: Entlohnung von regulären Arbeitszeiten und Überstunden
Bereits bei Angebotsabgabe muss sich der Bieter schriftlich verpflichten, den Auftrag unter Einhaltung der oben genannten ILO-Konventionen auszuführen. Zusätzlich zur Verpflichtungserklärung muss vom Auftragnehmer bei außereuropäischer Produktion des Auftrages der Nachweis der Einhaltung der ILO-Mindeststandards erbracht werden. Hierfür ist vom Auftragnehmer ein gültiges Sozialattestat für den eingesetzten Fertigungsbetrieb vorzulegen. Anerkannt wird eine Zertifizierung nach dem SA 8000 Standard oder einem vergleichbaren Standard, der mindestens die oben erwähnten Arbeitsnormen berücksichtigt.
Des Weiteren bestätigt der Auftragnehmer seine Mitgliedschaft im Bündnis für nachhaltige Textilien.
Zudem versichert der Auftragnehmer, dass er die Regelung des Gesetzes zur Regelung eines allgemeinen Mindestlohns (MiLoG) einhält und die daraus resultierenden Vorgaben durch ihn vollumfänglich erfüllt werden.
Sowohl verwendete Stoffe als auch das fertig konfektionierte Teil muss mit dem OEKO-Tex® Standard 100 (Produktklasse II) zertifiziert sein.
Der bezuschlagte Bieter legte zur Nachweisführung eine Mitgliedschaft der Fear Wear Foundation, aktuelle Audit-Berichte, sowie ein Nachweis über ein Umweltmanagementsystem vor.
Einwohnerzahl Stuttgart: 753.000Kontakt:
Lea Todtenhaupt
Ökofair soziale Beschaffung
Phone: 0711-216-89069
Mail: poststelle.nachhaltige-Beschaffung@stuttgart.de