Das Beschaffungsvolumen für IT-Geräte für die öffentliche Verwaltung beträgt jährlich circa 20 Milliarden Euro und ist somit ein bedeutender Marktfaktor. Die Lieferketten im IT-Sektor sind äußerst komplex und in den verschiedenen Produktionsstufen treten wiederholt Verletzungen von Arbeits- und Menschenrechten sowie Umweltbelastungen auf (CIR).
Erfahren Sie mehr über die die sozialen und ökologischen Herausforderungen bei der Produktion von Computern. Sie können den Beschaffungsprozess nutzen, um die negativen Auswirkungen der Computerherstellung zu minimieren. So kann beispielsweise der gesamte Energieverbrauch durch eine höhere Nachfrage nach energieeffizienten Geräten reduziert werden.
Informationen und Beratung zur nachhaltigen Beschaffung von IT-Produkten bietet die zivilgesellschaftliche Organisation WEED an.
Allgemeine Hinweise zum Einkaufprozess finden Sie hier.
Klicken Sie auf einzelne Schritte in der Infografik links, um mehr über die ökologischen und sozialen Herausforderungen bei der Beschaffung von Computern zu erfahren.
Rohstoffextraktion & Aufbereitung (Gewinnung von Reinmetallen aus Erzen, Raffination von Erdöl)
Herstellung von Kunststoffteilen, Kunststoffharzen (Kleber), Prozesschemikalien, Drähten, Folien, Kabeln etc.)
Bau der großen Einzelkomponenten wie Leiterplatten und Displays sowie Endmontage und Programmierung)
Die Nutzung von Computern ist mit ökologischen Herausforderungen verbunden. Die Energie-Ineffizienz und eine zu geringe Belastung bei gleichzeitig hohem Energieverbrauch der Geräte ist ebenso problematisch wie kurze Lebenszyklen und die Inkompatibilität von neuen und alten Geräten, welche zur Entsorgung eigentlich noch funktionierender Geräte führt.
Die Entsorgung von Computern geht sowohl mit ökologischen als auch mit sozialen Herausforderungen einher. Beispiele hierfür können u.a. folgende sein:
Ökologische Herausforderungen
unvorschriftsmäßige Entsorgung von Altgeräten (wertvolle Materialen werden nicht wiederverwendet und Umweltbelastung durch toxische Abfälle)
unsachgemäßes Recycling („Hinterhofrecycling“)wodurch gefährliche Substanzen Luft, Boden und Wasser verschmutzen
Emissionen und Kontaminationen bei der Müllverbrennung und Deponierung von nicht recycelbaren Teilen und Verpackungsmaterial
Soziale Herausforderungen
Schlechte Arbeitsbedingungen in Recycling- und Entsorgungsbetrieben, z.B. aufgrund unzureichender Sicherheitsmaßnahmen
Illegale Exporte von Elektroschrott in Entwicklungsländern mit negativen Folgen für Mensch und Umwelt
Abbau von Metallen in Südamerika oder Afrika, Verarbeitung und Zusammensetzung der Komponenten in Asien und Vertrieb in Nordamerika, Europa und Deutschland: So oder so ähnlich können Lieferketten in der Computerindustrie aussehen. Von der Gewinnung der Rohstoffe bis zum fertigen Endprodukt werden meist lange Transportwege zurückgelegt. Treibstoffverbrauch und Abgase sorgen für Umwelt- und Klimabelastungen, die auch für die Gesundheit der Menschen schädlich sind. Für den Transport mit schweren Nutzfahrzeugen wie LKW gilt die Abgasnorm Euro VI, die von Beschaffungsverantwortlichen für den Transport verlangt werden sollte.